Sonntag, 14. August 2016

Rechtschreibung auf Talfahrt


Lesen Sie auch meinen Post Rechtschreibung? Ungenügend!
Am 8. August 2016 berichtete RTL Aktuell in der Hauptnachrichtensendung über den Niedergang der deutschen Rechtschreibung.
Vor 20 Jahren sei die Rechtschreibreform in Gang gesetzt worden, mit dem Ziel, das richtige Schreiben zu vereinfachen und die Fehlerquote zu reduzieren. Wie Bildungsforscher ermittelt hätten, habe sich die Fehlerquote inzwischen jedoch nahezu verdoppelt. Also: Ziel verfehlt!
Insbesondere in Hauptanliegen der Reform (groß/klein, getrennt/zusammen, ss/ß, …) seien drei Viertel der Menschen unsicherer als zuvor.

Als mögliche Ursachen wurden genannt
  • die sprachliche Vielfalt in den Klassen
  • der Umgang mit neuer Technik
Der Rat für deutsche Rechtschreibung habe RS-Nachhilfe für alle Schulen empfohlen.
Gewarnt wurde davor, eine erneute Reform in Gang zu setzen.


Zu „weitere Reform“ fällt mir übrigens ein „Bericht“ ein,
den ich am 31. Mai im Netz las:
»„Seid“ oder „seit“ An der richtigen Verwendung dieser beiden unscheinbaren Wörter scheitern mehr als 70 Prozent aller Deutschen. Nun hat das Bildungsministerium eine Reform angekündigt: Ab Beginn des neuen Schuljahres im Herbst ersetzt ein einheitliches "seidt" die beiden Formen.«
Richtig: Das war natürlich ein Aprilscherz.

Aber dieser Aprilscherz zeigt Techniken auf, die auch bei der Reform und ihren Nachbesserungen praktiziert wurden. Man lässt bisher unzulässige Schreibungen zu, so dass sie keine Fehler mehr sind – damit will man die Fehlerquote reduzieren. Hoppla (neudeutsch: ups)!
Eine weitere Reform jedoch – die zwar nötig wäre, um mit den Irritationen der vorigen aufzuräumen – würde die vorhandenen Unsicherheiten nur noch weiter vergrößern.
Es mag sein, dass die sprachliche Vielfalt in den Klassen, sprich die Vielzahl der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, oder der Umgang mit neuer Technik, sprich Tablet und Smartphone und WhatsApp etc., Probleme bereiten.
Ich denke aber, die Ursachen liegen ganz woanders. Ein qualitativ hochwertiges Bildungssystem müsste in der Lage sein, derartige Belastungen zu verkraften, und zwar ohne dramatische Minderung der Qualität. Insbesondere dann, wenn an den richtigen Stellen Investitionen getätigt würden, statt nach Mottos zu verfahren wie „ … die Schule wird’s schon richten!“ und „Wir machen’s einfach!“.

Lassen Sie mich einige Hypothesen aufstellen, was Quellen des Niedergangs sein könnten.

Schreiben nach Gehör
Eine angeblich pädagogisch wertvolle und effektive Technik des Schreibenlernens in der Grundschule, dieses „Schreiben nach Gehör“.
Ich halte das für einen eklatanten Fehler. Alles was man schreibt, als Schriftbild vor Augen hat, prägt sich ein, „lernt“ man also. Und da man in diesem Alter sehr gut zu lernen vermag, prägt sich das bestens ein! Bevor man falsch Gelerntes richtig lernen kann, muss das Falsche weggelernt werden. Weglernen ist aber viel, viel schwieriger als Neulernen.
Ich kenne einige junge Menschen, inzwischen in der Oberstufe des Gymnasiums oder gar schon Studierende (sie haben also das Abitur geschafft), die sich immer noch damit herumschlagen. Nahezu irreparabel scheint das zu sein, was man sich dort in frühen Jahren eingehandelt hat.
Na ja, das System hat ja Auswege gefunden, damit umzugehen: Rechtschreibschwäche nennt man das. Einbahnstraßen allerdings. Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass es legasthene Menschen gibt (die Entsprechung dieses Phänomens in Mathematik – dort gibt’s das auch – nennt man Dyskalkulie). Aber! Ähnlich wie bei ADS oder ADHS tummeln sich in diesen „pädagogischen Krankenhäusern“ Menschen mit Krankenschein, die dort eigentlich nicht hingehören.

Abschaffung der Schreibschrift
Wenn ich manchmal Schreibprodukte und Schulhefte meiner Ahnen besichtige – sie schrieben Fraktur oder Sütterlin – und dieses vergleiche mit jenen unserer heutigen Schüler, dann kommen mir die Tränen. Ist das wirklich zu akzeptieren, dass diese Kulturtechnik des „Schönschreibens“ stirbt?

Seit vielen Jahren kursiert im Netz der nebenstehende Text, bei dem die Buchstaben der Wörter durcheinandergewirbelt sind (bis auf den ersten und den letzten, die müssen stimmen)  
Anmerkung:
Ich hatte „durcheinander gewirbelt“ geschrieben, die Rechtschreibkontrolle von WORD markiert das als Fehler, … und tatsächlich: der Duden sagt, das sei zusammenzuschreiben, also „durcheinandergewirbelt“; und zusammenschreiben wird auch zusammengeschrieben, puh.

Die Begründung, weswegen man diesen Text dennoch schnell und fließend zu lesen vermag:
Das Gehirn prägt sich nicht die Einzelteile ein (also Buchstaben oder Buchstabenfolgen), sondern das gesamte Wort, und zwar als Bild. Das wiedererkannt wird, trotz wilder Buchstabendreher (natürlich spielt bei der Entschlüsselung auch die Wahrnehmung des Kontextes eine Rolle).
Und ich frage mich, wie sich Wortbilder einprägen sollen, wenn sie gar nicht existieren, die Schrift also aus einem relativen Chaos von Druckbuchstaben besteht.

Quelle, 12.08.2016

Zugegeben: Das ist ein extremes Beispiel, … aber keineswegs selten.
Wie las ich vor einiger Zeit in einem Beitrag von DIE WELT online: »Ein ordentliches Schriftbild zieht in der Regel auch eine gute Rechtschreibung nach sich.«
Ich bin sicher, dass das zutrifft!
Übrigens ist es eine beliebte Technik (z. B. in den Medien), mit Großbuchstaben zu schreiben, um das Problem „Groß- oder Kleinschreibung“ zu umschiffen.
Dieses Schreiben „wie Kraut und Rüben“, weit von Ästhetik entfernt, wirkt sich auch in anderen Bereichen nachteilig aus. Als Mathematiklehrer kann ich ein Lied davon singen, wie diffizil es ist, diesbezüglich unbedarften Lernenden beizubringen, wo ein Exponent hingehört und wo ein Index (Fußnote), wo der Bruchstrich und das Gleichheitszeichen usf. Wie oft stellen sich solche Schülerinnen und Schüler selbst ein Bein, scheitern mathematisch wegen ihrer Schrift.

Fehlerkultur
„Fehlerkultur“ ist ein wichtiger Begriff in der (modernen?) Pädagogik. Aus Fehlern kann man lernen, Fehler sind unverzichtbare Bestandteile des Lernprozesses, sie dürfen nicht verteufelt werden.
Aber die Besichtigung eines Fehlers muss einen Lernprozess initiieren, an dessen Ende die nachhaltige Beseitigung dieses Fehlers steht.
Wenn Schreibfehler markiert werden, dann „springen sie ins Auge“. Jedoch müsste zur Beseitigung des Fehlers die richtige Schreibung besichtigt werden, nicht immer wieder die falsche.

Irritation der Lehrkräfte
Es gibt eine Generation von Menschen, welche die alte Rechtschreibung gelernt, womöglich gar gut gelernt hat. Dann kam die Rechtschreibreform, … also umlernen (was, s. o., schwieriger ist als Neulernen). Dann kam die Modifizierung der Reform, … also umlernen; kennzeichnend dabei war die „Vorzugsschreibung“ (mithin „so oder so, aber besser so“), … also lernen. Lernen ist im fortgeschrittenen Alter deutlich schwieriger.
Was Rechtschreibung betrifft, war ich mal recht gut. Aber ich gestehe es: wenn ich heuer Texte verfasse, dann muss ich so oft in den Duden gucken wie nie zuvor. Und das ist nicht dem Alter geschuldet! Ich gehe davon aus, dass es vielen Menschen dieser Generation ähnlich ergeht. Was Rechtschreibung betrifft, ist es die „irritierte Generation“.
Und Menschen mit diesem Werdegang, also der irritierten Generation zugehörig, sind noch zuhauf als Lehrkräfte in den Schulen tätig.

Auftrag gemäß Rechtsverordnung
Die Rechtschreibung wurde in den letzten Jahrzehnten zunehmend aus Bewertungen herausgenommen. Spezielle Überprüfungen (Diktate) wurden mehr und mehr abgeschafft, beim kreativen Schreiben darf sie keine große Rolle spielen.
In Hausarbeiten oder Unterrichtsentwürfen oder Masterarbeiten, hier kamen dann die Juristen lukrativ ins Geschäft, durfte sie nicht in die Bewertung einbezogen werden.
Rechtschreibung ist Bestandteil von Qualität, darf nicht wegdividiert werden; wieso müssen z. B. angehende Polizisten einen Rechtschreibtest absolvieren und bestehen, angehende Lehrkräfte aber nicht? Das verstehe wer will, ich nicht!
Die Bildungsstrategen haben sich natürlich Gedanken gemacht und Rechtsverordnungen kreiert, in denen die Bewertung von Rechtschreib- und Zeichensetzungsleistungen geregelt ist.
In jener des Landes Rheinland-Pfalz heißt es:
»Für alle Unterrichtsfächer gilt: In Klassenarbeiten, schriftlichen Überprüfungen und den zumindest stichprobenweise überprüften Hausaufgaben werden Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler gekennzeichnet. Von den Schülerinnen und Schülern muss, wenn notwendig und sinnvoll, eine Berichtigung der gekennzeichneten Fehler gefordert werden.«
Wissen das die Lehrkräfte und die Lernenden? Wird danach gehandelt, insbesondere von Lehrkräften der irritierten Generation? Da habe ich Zweifel!
Der Rat für deutsche Rechtschreibung meint mit seiner „Rechtschreib-Nachhilfe für alle Schulen“ die Lehrkräfte?

Freitag, 12. August 2016

Rechtschreibung? Ungenügend!

Lesen Sie auch meinen Post Rechtschreibung auf Talfahrt!

Jüngst (am 23. Juli 2016) stand in der Rheinpfalz ein bissiger Artikel über einen Landtagsabgeordneten, der die Regierung mit Kleinen Anfragen traktiere.
Überschrieben mit »Rechtschreibung? Ungenügend«.
Kärrnerarbeit eines Parlamentierers, der in der laufenden Legislaturperiode (ab Mitte Mai 2016) schon 83 Vorgänge angeleiert habe. Im berichteten Falle habe dieser angefragt, ob die Anforderungen in Einstellungstests für den gehobenen Dienst bei der Polizei ‒ und zwar bezüglich der Kompetenzen in der Rechtschreibung ‒ von der Regierung als hinreichend erachtet würden. In dem einschlägigen Diktat dürften sie bei 150 Wörtern maximal 20 Fehler machen.
Der Landtagsabgeordnete habe diese Anforderung mit jenen in der Schule verglichen, und zwar in der 4. Klasse der Grundschule (100 Wörter, 14 Fehler ergibt „ungenügend“) und der 7. Klasse des Gymnasiums (180 Wörter, 20 Fehler ergibt „ungenügend“), schlussendlich der Regierung die Frage gestellt, ob sie der Ansicht sei, die deutsche Rechtschreibung solle in Einstellungstests eine derart untergeordnete Bedeutung erfahren.
*) Kärrnerarbeit = harte körperliche Arbeit, von Karren/Wagen ziehen
  
Was ich dem Parlamentarier sagen möchte 
  1. Es wäre gewiss besser gewesen, die Beispiele zu den „Anforderungen“ prozentual statt mit absoluten Zahlen dazulegen, also
    Grundschule: 100 Wörter, 14 Fehler – entspricht 14%
    Gymnasium, 7. Klasse: 180 Wörter, 20 Fehler – entspricht rd. 11%
    Einstellungstest Polizei: 150 Wörter, 21 Fehler – entspricht 14% (max. 20 Fehler sind erlaubt)
    So sieht man, dass die Unterschiede in den Bewertungen als eher gering einzustufen sind.
  2. Die „Anforderungen“ eines Diktats resultieren ja nicht nur aus Fehler-Bewertungsskalen, sondern in erheblicher Weise aus dem Schwierigkeitsgrad des Textes, dem zugrunde liegenden Wortschatz und auch den Techniken des Diktierens.
    Ich bin relativ sicher, es wäre mir ein Leichtes, ein Diktat zu konzipieren, bei dem auch jede Menge Parlamentarier mit einer beachtlichen Fehleranzahl aufwarten würden. Und der Autor des Artikels auch (siehe Wortliste im Anhang).
  3. Diktate in der Schule sind in der Regel in einen Kontext eingebunden, beziehen sich auf vorausgegangenen Unterricht und Lerninhalte. Diese „Einbettung“ ist bei einem Einstellungstest wohl nicht gegeben, was ihn erheblich schwieriger macht und zugleich den Stress bei den Probanden erheblich erhöht.
  4. Es geht um den „gehobenen“ Dienst. Die Probanden haben mithin Abitur oder mindestens Fachabitur. Hier werden also „fertige“ Absolventen unseres Bildungssystems geprüft. Da dürfen, nein, müssen die Anforderungen hoch angesiedelt sein.
  5. Bewertungsskalen resultieren immer auch aus den Testergebnissen. Was nützt es, die Maßstäbe höher zu setzen, wenn in Folge viele oder gar alle Probanden durchfallen? Polizisten werden gebraucht, heute mehr denn je. Also muss der Einstellungstest leichter gemacht werden.
    Der Hase liegt hier wo ganz anders begraben, nämlich in der Qualität der einschlägigen schulischen Bildung.
Nichsdestotrotz gebührt dem Parlamentarier Respekt. Denn er fasst ein heißes Eisen an. Und er appelliert gegen die seit vielen Jahren, gar Jahrzehnten anhaltende Entwicklung, die Anforderungen im Bereich „Rechtschreibung“ immer weiter zu reduzieren.
Es hat Zeiten gegeben, Mitte des vorigen Jahrhunderts, da bedeutete einzig eine Fünf in Fach Deutsch das Nichtbestehen der „Reifeprüfung“. Von da an ging’s bergab mit den einschlägigen Anforderungen. Inzwischen sind wir so weit, dass die Inkompetenz in der Rechtschreibung längst an den Universitäten angekommen und die Entwicklung als dramatisch zu bezeichnen ist.
Man darf aber fast sicher sein, dass die lobenswerte Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten ohne jede Wirkung im Sande versickern wird.


20 Fehler in einem 150 Wörter umfassenden Text?
Lassen Sie mich das mal visualieren. In Schreibschrift mit 1,5 Zeilen Abstand füllt das etwas mehr als eine halbe DIN-A4-Seite. Darauf 20 Fehler, das sieht dann mit Fehlermarkierung so aus:


„Das ist zu viel des Schlechten“, würde wohl jeder sagen, allein aufgrund des optischen Eindrucks. Eigentlich ist es zu viel, als dass man so etwas durchgehen lassen könnte. Bei einer ganzen Seite wären das an die 40 Fehler. Auf Neudeutsch: ein No-Go (Duden, 26. Auflage).
Ein Personalchef müsste da wohl eher abgeneigt sein; es sei denn, bei allen anderen Bewerbungen sieht es noch schlimmer aus.


Was ich dem Autor des Artikels sagen möchte

Ich habe so meine Zweifel, ob der Autor ein Gespür dafür hatte, die Ernsthaftigkeit eines solchen Anliegens nicht in seiner spitzen Ironie untergehen zu lassen.
Seine Bemerkung »Als Journalist sollte man sich zwar besser hüten, über Fehlerquoten anderer zu schreiben – es sei denn, man freut sich über die Leserbriefe von pensionierten Oberstudienräten, die die Zeitung offenbar bisweilen mit dem Rotstift in der Hand lesen.« lässt mich zweifeln.
Ich bin zwar kein pensionierter OstR, aber ich ärgere mich schon des Öfteren über die Rechtschreibfehler in der Rheinpfalz und derartig abfällige Bemerkungen jener, die sie zu verantworten haben. Ich denke, dass Zeitungen und ihre Redakteure und Journalisten hier eine besondere Verantwortung haben und möglichst keine Beiträge dazu leisten, noch weitere Fehler unter’s Volk zu bringen. Da haben wir beileibe schon genug.
Seine Hoffnung »Dieser Text hat übrigens über 500 Wörter – und hoffentlich nicht mehr als 20 Fehler.« hat sich allerdings erfüllt: Es gibt nur einen Fehler in seinem Text, der allerdings deftig, weil dem Bereich „Grundkompetenzen“ zugehörig.

Der Autor würde wohl eine Initiative „Rettet die deutsche Rechtschreibung“ gerne unterstützen, denn er schreibt im Schlusswort »Und mal ganz ehrlich: Es wäre schon schön, wenn die Protokolle von Beamten weniger Rechtschreibfehler hätten als ein „ungenügendes“ Diktat eines Viertklässlers. Oder?«
Ja! Aber nicht nur bei Polizisten, sondern auch bei Abiturienten, in Masterarbeiten von Studierenden, bei Lehrkräften und Journalisten, und und und.
Und wir sollten unsere Schriftsprache nicht retten wollen, weil das schön wäre, sondern?
Übrigens ist es wohl nicht eine Hauptbeschäftigung von Polizisten im gehobenen Dienst, Protokolle zu schreiben.
Jene Menschen, die immer zahlreicher mit immer eklatanteren Defiziten in der Rechtschreibung daherkommen, wollen tragende Säulen unserer Gesellschaft sein/werden. Schlussendlich bestimmen sie vielleicht mit bei der Frage, welche Bedeutung die Rechtschreibung in unserem Bildungssystem besitzen soll.
Womit sich der Kreis schließt. Oder sagen wir besser: Womit die Spirale nach unten Fahrt aufnimmt.



Anhang:
Nebenstehend eine Wortliste, anhand derer man einen schwierigen Rechtschreibtest konzipieren könnte.


"Fies zusammengestellt" bedeutet, dass die Abfolge der Wörter so bedacht gewählt ist, dass sie die Testpersonen in Zweifel geraten lässt.
Lassen Sie sich die Wörter diktieren. Und vertrauen Sie Ihrem "Bauchgefühl"!
Vorausgesetzt, Sie haben ein solches beim Erlernen der Rechtschreibung entwickelt.






Nachtrag:
Es war etwas mühselig, im Netz Beispiele zu finden zu den Diktaten beim Einstellungstest für den Polizeidienst (es gibt wohl Firmen, die das Training dafür zum Geschäftsmodell gemacht haben).
Eine Seite, auf der man 6 Beispiele solcher Diktate kostenlos zum Downloaden findet, ist jene der Landespolizei Schleswig-Holstein. Dort ist auch der Ablauf erläutert:

  • Der gesamte Text wird einmal vorgelesen.
  • Dann wird der erste Satz vorgelesen.
    Es folgt ein Teilsatz und Sie beginnen mit dem Schreiben. Ein weiterer Teilsatz folgt, den Sie ebenfalls aufschreiben.
    Im Anschluss wird der gesamte Satz noch einmal vorgelesen.
  • So wie beschrieben, wird mit dem gesamten weiteren Text verfahren.
  • Am Ende wird das gesamte Diktat noch einmal vorgelesen.
Auf der Seite der Polizei RLP steht übrigens zu lesen: »Das Diktat wird diktiert und von dir am Computer geschrieben.«

Diese Texte sind sehr moderat, entstammen einem realistischen Kontext, es gibt keine Häufung von Schwierigkeiten, sie werden bestens und deutlich und in einer guten Technik diktiert.
Ehrlich gesagt ist es für mich kaum vorstellbar, dass Schulabgänger mit Realschulabschluss oder Abitur dort viele Fehler machen.
Wenn dem tatsächlich so ist: Armes Deutschland … oder besser: Arme deutsche Schule.